Der Begriff «Peer» stammt aus der englischen Sprache und bedeutet so viel wie «Gleichgestellter». Das Peer-to-Peer-Prinzip wird im Psychiatrie-Bereich in der Schweiz bereits seit rund 20 Jahren genützt, indem Menschen mit eigenen reflektierten Erkrankungs- und Genesungserfahrungen Menschen begleiten, welche gegenwärtig von Krankheiten/Krisen betroffen sind.
Menschen, die es selbst kennen, wie es ist, wenn nichts mehr geht, können offener mit Menschen sprechen, die sich gegenwärtig in herausfordernden Lebensumständen befinden. Es findet zeitnah ein
offener Austausch über Erkrankungs- und Genesungserfahrungen statt. Der Umgang miteinander erfolgt auf Augenhöhe ohne hinderliche Hierarchien.
Ich bin selbst Peer im Bereich der psychischen Gesundheit und habe die Weiterbildung zum Erfahrungsexperten in der Psychiatrie 2017 erfolgreich abgeschlossen. Dementsprechend bringe ich meine
reflektierten Erkrankungs- und Genesungserfahrungen gemäss dem Peer-to-Peer-Prinzip aktiv in die Beratung, Begleitung und Organisationsentwicklung ein.
Das Peer-to-Peer-Prinzip wird ressourcenorientiert angewendet und ist eng mit der Recovery-Haltung verbunden, in der die Schlüsselelemente; Hoffnung, Sinn und
Aufgabe, Kontrolle und Wahlmöglichkeiten, Selbstmanagement-Techniken, kreativer Umgang mit Risiken, Beziehungen und soziale Inklusion zu den wichtigsten Grundpfeilern gehören. Quelle: Experienced Involvement - EX-IN Schweiz
Ein sehr wesentlicher Teil der Recovery-Haltung ist es auch, nicht nur in Schwarz-Weiss zu denken- nicht nur in gesund oder krank zu kategorisieren, sondern das Bewusstsein zu stärken, dass
ein zufriedenes und positives Leben auch mit teils verbleibenden Symptomen möglich sein kann. Es möglich ist, sich individuelle Strategien zu erarbeiten, um mit teils verbleibenden Symptomen so
umgehen zu können, damit der negative Einfluss von Symptomen deutlich reduziert werden kann.
Fernsehbeitrag: Zitat von Thomas Ihde (Chefarzt Psychiatrie Spitäler Frutigen Meiringen Interlaken): "Was ich sehe, es gibt Leute, die gesunden, wo ich wirklich der Überzeugung bin, ohne Peers wäre das nicht passiert." Schweizer Radio und Fernsehen
Artikel Zitat: "Um den Wiedereinstieg optimal zu gestalten, gilt es, Verschiedenes zu beachten. "Der Einstieg sollte in möglichst kleinen Schritten erfolgen", sagt Bruch (HSG-Professorin). Zusätzlich sei eine enge persönliche Begleitung sinnvoll. "Neben der Führungskraft und dem Team empfehlen wir einen Team-Buddy oder Peer-Coach, also eine Vertrauensperson auf Augenhöhe." 20 Minuten
Zitat: "Durch die Weiterbildung erarbeiten sich Psychiatrieerfahrene Kompetenzen, um zukünftig ihre reflektierten und methodisch angereicherten Erfahrungen mit psychischer Erkrankung, psychischer Erschütterung und Genesung aktiv einzubringen." Verein EX-IN Schweiz
Artikel Zitat: "Der Makel wird zum Mehrwert." Beobachter